Entwicklung der Operationsverfahren

1887 veröffentlichte Eduardo Bassini (1844-1924) eine Operationsmethode. Er beschrieb, dass eine Stabilisation nur möglich war durch eine Einengung des inneren Leistenringes. Dafür  vernähte er mittels nicht resorbierbarer Seide mehrere schichten im Leistenkanal und diese an das Leistenband. 

Die Operation nach Bassini blieb über nahezu 100 Jahre die Methode der Wahl.

Shouldice konnte dann zeigten, dass die Fascia transversalis die stabilste Schicht des Leistenhernienkanal darstellt. Um ihre Stabilität besser zu Nutzen wurde durch ihn in einer speziellen Technik dieselbe in einer zweifachen Nahtreihe gedoppelt. In einer dritten und vierten Nahtreihe werden dann noch zwei Muskelschichten (der M. transversus abdominis und der M. obliquus internus) ebenso an das Leistenband fixiert.


Durch die lange und umfangreiche klinische Erfahrung und den sehr guten Rezidivraten gehören die Verfahren nach Bassini und Shouldice weiterhin zu häufig angewandten Operationstechniken. 

Bei der Operation nach Lichtenstein wird ein seitlich geschlitztes ca. 6 x 15 cm großes Kunststoffnetz nach üblicher Hernienpräparation in den Leistenkanal platziert. Es wird am Leistenband und Muskel durch eine Naht fixiert. Die durch den seitlichen Schlitz entstandenen Schwänze werden über bzw. unter dem Samenstrang geführt und miteinander am Leistenband fixiert. Somit wird ein neuer innerer Leistenring rekonstruiert.

Wie auch in anderen Feldern der Chirurgie haben die minimal-invasiven Verfahren seit Ende der achtziger Jahre auch in der Leistenbruchchirurgie Einzug gehalten. 

Über zwei bis drei etwa 2cm lange Schnitte wird ein großes Netz, entweder über den Bauchraum oder über einen Zugang vor dem Bauchraum, vor dem Bauchfell platziert. 

Es kam jedoch leider bei diesen endoskopischen Verfahren zu teils erhebnlichen Komplikationen (insbes. Verletzungen im Bauchraum), so dass diese Verfahren wieder in den Hintergrund getreten sind.

Einsatzgebiete der laparoskopischen Verfahren sind vor allem der beidseitige Bruch und der Rezidivbruch nach offener Operation, da so das vordere Narbengebiet geschont werden kann. 

Diese drei "offenen" Methoden sind neben den oben beschriebenen endoskopischen Methoden bis heute die häufigst verwendeten Methoden in der deutschen Reparation des Leistenbruches. Aber das weiter wachsende Verständnis der Erkrankung und der anatomisch herrschenden Druckverhältnisse hat zur Entwicklung weiterer Operationsverfahren geführt, welche im Weiteren beschrieben und auch von mir angeboten werden.

Bei einem modernen, neuen, von Gilbert eingeführten, Verfahren wird ein Kunsstoffdoppelnetz zum Bruchlückenverschluss verwendet. Das untere wird durch die Bruchlücke in einen präparierten präperitonealen Raum platziert.

Das durch eine Brücke verbundene obere Netz wird über dem Muskel mit mehreren Nähten fixiert. Der Samenstrang wird wieder wie oben beschrieben durch einen seitlichen Schlitz des eingeschnittenen Netzes umschlungen.

Dies trägt den Druckverhältnissen des Leistenkanals Rechnung und verspricht eine dreidimensionale Versorgung eines Leistenbruches. In wie fern dieses Verfahren Vorteile für die Patienten bringt unterliegt derzeit noch intensiven Untersuchungen, an denen ich mich selbst durch Dokumentation meiner Patienten in einem großen Herniengegister beteilige. 

meine Erfahrungen mit dieser neuen Methode sind jedoch durchweg positiv, so dass ich eine zunehmende Zahl an Patienten so operiere.

Steffen Giesse, Chirurg

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